Selbst durch einen Eingangs-Check kann nicht gewährleistet werden, dass eine Word-Datei beim Übersetzen formatlich nicht beeinträchtig wird, und zwar einerlei, ob die Datei manuell oder mit Trados übersetzt wird.
Es ist auch nicht sicher, dass eine Datei, welche einmal ohne Formatverluste übersetzt wurde, bei der Übersetzung in die nächste Sprache keine Formatverluste erfährt. Ebenso kann eine Datei, welche nach der Übersetzung in eine Sprachrichtung Formatverluste aufwies, bei der Übersetzung in die nächste Sprache ohne Formatverluste zurückgeliefert werden.
Der Eingangs-Check erfüllt folgende Zwecke:
- Sie können den Übersetzer auf Besonderheiten hinweisen (Feldfunktionen, Formularfelder, eingebettete Dokumente, Text in Bildern).
- Sie müssen den Einsatz von Trados ggf. gänzlich ausschließen (ggf. bei Formularen, bei mehrsprachigen Dokumenten …).
- Sie können Zusatzarbeiten erkennen und kalkulieren, z. B. wenn für Bilder Legenden eingepflegt werden müssen oder Verzeichnisse manuell erstellt wurden.
- Wenn Sie neue Dokumente erhalten oder aber Ihr Dokument bereits beim Einlesen ins Translation Memory einen Fehler meldet, sollten Sie einen Probelauf durchführen (Einlesen ins TM, Probeübersetzung, Zieldokument abspeichern).
Wir sehen die Hauptquellen für Formatverluste während der Übersetzung bei Word:
- Word ändert automatisch, z. B. werden Formatvorlagen durch den Einsatz einer anderen Sprachversion umbenannt.
- Word meldet nicht, wenn eine Konvertierung stattfindet.
- Die automatischen Nummerierungen und die Aufzählungen in Word sind nicht Teil der Absatzformatierung (Formatvorlagen), sondern diese Eigenschaften werden separat abgespeichert.
- Word speichert z. B. für Querverweisquellen Textmarken ab, welche bei einer Überarbeitung mit Word nicht geschützt werden.
- Die letzten beiden Eigenschaften können Sie nicht treffen, wenn Sie für die Übersetzung den TagEditor von Trados einsetzen.
Beim Einsatz von Word tappen die Anwender in Fallen:
Kundenseitig
- Einsatz verschiedener Word-Versionen und unterschiedlicher Service Releases innerhalb der Versionen
- unsauberer Einsatz von Formatvorlagen
Abhilfe
- Funktion „Dokument reparieren“. Vorsicht: Dies schadet in aller Regel den automatischen Nummerierungen und Aufzählungen!
Beim Übersetzer
- Einsatz verschiedener Word-Versionen und unterschiedlicher Service Releases innerhalb der Versionen
- Einsatz anderer Sprachversionen von Word
- Einsatz von Trados unter Word
- (die Makros von Trados modifizieren vorübergehend die Formatierung der Dateien und können zu Formatverlusten, insbesondere bei automatischen Nummerierungen und Aufzählungen sowie Querverweisen führen)
- Einsatz einer älteren Trados-Version
- (eine ältere Trados-Version unterstützt ggf. nicht die Funktionen der neueren Word-Versionen)
Abhilfe
- Der Übersetzer führt die Vor- und Nachbereitung der Dateien auf einem System durch. Nachfolgende Arbeiten geschehen in der gecleanten Datei
- Eventuell wird die Reparatur der automatischen Nummerierung und Querverweise notwendig, zuweilen muss eine Neuübersetzung mittels eines Hilfsmemories oder ein Neulayout der der Datei durchgeführt werden
Wenn Sie den geringsten Zweifel haben: Führen Sie einen Probelauf durch
Immer noch enthalten Word-Dokumente verborgene korrumpierte Zeichen, die zu nicht nachvollziehbaren Abstürzen führen können. Das kann Ihnen auch passieren, wenn Sie kein Translation Memory einsetzen.
Aus der Praxis wissen wir, dass das Reparieren einer Datei in Word nicht zwangsläufig zu einem stabileren Verhalten der Datei führt, aber eine reparierte Datei auf Formatverluste geprüft werden muss.
Wenn ein Dokument bereits beim Öffnen im Translation Memory einen Fehler meldet, sollte das Original so überarbeitet werden, dass ein Probelauf erfolgreich abgeschlossen werden kann.
Die neueren Versionen von Trados lassen eine Bearbeitung im TagEditor bzw. dessen Nachfolger zu. Es ist von Vorteil, diese Editoren zu verwenden, da damit grau hinterlegte Tabellen, Aufzählungszeichen, Textmarken und automatische Nummerierungen erhalten bleiben.